KurzfilmKino: „Life Patented“ von Arne von Nostitz-Rieneck
Das Wunder des Lebens. Ein neuer Mensch wächst in der Gebärmutter heran. Das Baby begutachtet den Fortschritt seines Wachstums, wie die Finger langsam fertig werden, sieht Lichter aus der Umgebung in den Bauch dringen. Dann ist es soweit, die Geburt, viel Licht, Schwestern mit Mundschutz und die Eltern, Vater stolz, die Mutter fix und fertig aber beide überglücklich. Doch dann macht der Arzt eine niederschmetternde Mitteilung.
Arne vonNostitz-Rieneck und sein Team haben sich in ihrem Social Spot eines aktuellen Themas angenommen. In der nahen Zukunft angesetzt stellen sie die Frage, ob die Patentierung pflanzlicher DNA nur der Anfang ist. Handelsbkommen TTIP lässt grüßen. Das setzen die Filmemacher konsequent und mit erschreckendem Ende um. Anfangs tauchen wir emotional in die Position des ungeborenen Babys ein, um dann wortwörtlich in der Wirklichkeit angekommen umso mehr schockiert zu werden.
Tricktechnisch ist das gekonnt umgesetzt. Der Gebärmutterkanal ist fantastisch simuliert, für ein Low-Budget-Projekt fast unglaublich. Auch die Hände und Füße des Kindes sind glaubwürdig, man kann nicht erkennen, ob das CGI oder ein Dummy ist. Hier spielt die ohnehin sehr passende Wahl der Point of View des Babys den Machern in die Hände. Denn mit Säuglingen drehen ist äußerst schwierig und Puppen sehen oft eben aus wie Puppen. Ein schönes Beispiel, wie man Spezialeffekte, die eher zum Werkzeug des Genres gehören, in ganz anderem Kontext einsetzen kann.
Für einen Spot passend ist die Story angenehm knapp in 1 Minute 35 erzählt und hätte des weingen Dialogs nicht bedurft. Die Geschichte vermittelt sich eindringlich visuell. Das reicht für einen bleibenden Eindruck.
Fazit: Beeindruckender Social Spot mit tollen Tricks und wichtiger Botschaft.
Life Patented from Arne Nostitz-Rieneck on Vimeo.